Siedlung Schlossmatte
 

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Feldgrillen

Feldgrillen bevorzugen lückige sonnige Wiesen und Weiden auf nährstoffarmem und wasserdurchlässigem Untergrund. Im Mittelland sind dies meist schlecht zugängliche und mühsam zu bewirtschaftende Hänge oder Böschungen.
Der Lebenszyklus der Feldgrillen beginnt mit der Eiablage durch das Weibchen während der Paarungszeit (Beginn meistens im Mai, kann bis in den Juli hinein andauern). Nach zwei bis drei Wochen schlüpfen die Larven aus den Eiern. Diese werden Nymphen genannt und entwickeln sich in der Folge bis in den September Oktober weiter und durchlaufen 4-5 Häutungen. Die Entwicklung ist hemimetabol, d.h. die Tiere verpuppen sich nicht und die Nymphen sehen, bis auf die Flügel, eigentlich wie die erwachsenen Tiere aus. Danach vergraben sie sich für die Überwinterung in den Wohnröhren, die sie von den erwachsenen Tieren, welche zu diesem Zeitpunkt bereits gestorben sind, übernehmen oder auch selber graben. Die Wohnröhren können bis über 20 cm tief sein. Die Röhren werden für die Überwinterung mit Erde verschlossen.
Im Frühling, so ab Mitte April, kommen die Nymphen aus den Röhren heraus und vollbringen bis in den Mai noch eine oder höchstens zwei Häutungen. Nach der letzten Häutung (Imaginalhäutung) sind die Tiere erwachsen und paaren sich. Die Weibchen legen die Eier (mehrere Hundert) mit ihrem Legestachel meistens in die Wohnröhren oder anderswo in den Boden ab. Die erwachsenen Tiere verpaaren sich mehrmals mit verschiedenen Partnern. Die Männchen verhalten sich territorial und singen vor ihrer Röhre von einer kleinen unbewachsenen Plattform aus, um Weibchen anzulocken. Der Gesang entsteht durch Reiben der beiden Flügel übereinander, Schrillleiste über Schrillkante. Mittels einer Gesangsanalyse (Tonhöhe und Gesangshäufigkeit) lesen die Weibchen ihre Männchen aus. [Zusammenfassung Diss. Hannes Scheuber] Ihr Leben geht spätestens im Juli zu Ende. Grillen sind Allesfresser, ernähren sich aber mehrheitlich von Pflanzen, aber auch von kleinen Insekten.

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